Die traditionsreiche Puppenmanufaktur Erna Meyer stellt seit 1945 in reiner Handarbeit einzigartige Biegepuppen für das Puppenhaus her.
01.01.2015 bis 31.12.2018 Welttour - Handmade in Germany

01.01.2015 bis 31.12.2018 Welttour - Handmade in Germany

Mit der von Pascal Johanssen und Katja Kleiss vom Direktorenhaus Berlin kuratierten Ausstellung geht der Mythos der deutschen Qualitätsarbeit auf Reisen. Die konzentrierte Sammlung der zeitgenössischen Qualitätsproduktion aus Deutschland zeigt Meisterwerke von 100 deutschen Manufakturen, Kunsthandwerkern und Designern, kostbare Dinge und Kulturgüter, die in Deutschland von Hand gefertigt werden. Nach St. Petersburg ist die Sammlung u. a. in Hong Kong, Taipeh, New York, Boston, Los Angeles und Abu Dhabi zu Gast.

 

 

Meisterstücke

Deutschland besitzt zahlreiche herausragende Manufakturen, die auf höchstem Niveau produzieren. Der Grund dafür liegt in der historischen Tradition des deutschen Handwerks. Die Ausbildung vom Lehrling über den Gesellen bis zum Meister ist in der Welt einzigartig, so dass ein breiter Zugang zum überlieferten Wissen und eine große Tiefenschärfe erreicht werden, die das Handwerk zu einem der innovativsten Wirtschaftsbereiche des Landes machen. Die Ausstellung „Handmade in Germany“ zeigt das deutsche Handwerk, immer noch beeinflusst vom Geist der Künstlerbewegungen wie Werkbund und Bauhaus, als einen der wichtigsten Bestandteile des kulturellen Erbes in Deutschland. „Handmade in Germany“ ist eine Reise durch das moderne und traditionelle Deutschland der Dinge und seiner Menschen. Zu den Ausstellern gehören weltbekannte Luxushersteller, lokale Manufakturen, einzelne Gestalter und preisgekrönte Kunstwerksstätten. Genau diese Mischung aus kleinen und großen, bekannten und unentdeckten Herstellern macht den Reiz der Ausstellung aus.

Kulturelle Bedeutung

Die Ausstellung ist eine eindrucksvolle Illustration der Vielfalt der deutschen Kulturtraditionen und deren aktueller Übernahme und Weiterentwicklung im globalen Weltgeschehen. Sie zeigt das ganze Wissen und die Kreativität der handwerksgetriebenen Qualitätsproduktion, deren Erzeugnisse nicht allein Handelsware, sondern auch Träger von Identitäten und Wertvorstellungen sind. Im exklusiven Spektrum der Ausstellung befinden sich Exponate, die in führenden deutschen Museen gastierten und Teil von staatlichen und privaten Sammlungen sind. Der Facettenreichtum der Ausstellung reicht vom innovativen, charaktervollen Designunikat, entwickelt von namhaften und preisgekrönten deutschen Künstlerinnen und Künstlern, über individuelle kunsthandwerkliche Einzelstücke bis hin zu einer Kostprobe der neuen, anspruchsvollen Gastronomiekultur Deutschlands.

Ästhetische Bildung

Das Empfinden von Schönheit erfüllt eine evolutionäre Funktion für den Menschen. Die Betrachtung von schönen Dingen inspiriert das Individuum zum Streben nach Höherem. In einer Zeit, in der Massenkonsum auf Konvergenz und Vereinheitlichung des menschlichen Lebens abzielt, schwindet auch die Kompetenz, die uns umgebende materielle Welt differenziert wahrzunehmen: mit allen Formen und Gestalten, Materialien, Funktionen und Gebräuchen. Die Ausstellung „Handmade in Germany“ möchte für die Notwendigkeit einer ausgeprägten ästhetischen Bildung sensibilisieren – im Sinne einer bewussten Wahrnehmung der uns umgebenden Welt der Dinge. Zugleich zielt die Ausstellung auf die Förderung des Qualitätsbewusstseins durch ein am Detail geschultes Auge und waches Interesse.

Nachhaltigkeit

Manufakturen sind ein Musterbeispiel für nachhaltiges Wirtschaften: Ihr Produktionsradius, die Langlebigkeit ihrer Produkte und eine Produktionsweise, die die natürlichen Ressourcen schont, machen Manufakturen zu einem Prototyp für ökonomische Nachhaltigkeit: Die Ausstellung „Handmade in Germany“ will zeigen, dass gerade die mittelständischen Manufakturen vor dem Hintergrund des globalen Wandels und im Zuge der fortschreitenden Normierung, Digitalisierung und Entmaterialisierung eine ideale Alternative zu gängigen Wirtschafts- und Geschäftsmodellen anbieten. Manufakturen sind vor allem durch persönliche und enge Kundenbeziehungen gekennzeichnet, durch überschaubare Strukturen, lokale und regionale Versorgung sowie ökologische Verantwortung. Damit übernehmen Manufakturen eine wichtige gesellschaftliche Funktion.

Nachwuchsförderung

Die Ausstellung will dazu anregen, der Nachwuchsförderung gerade in den spezialisierten Handwerksberufen einen neuen Schwung zu geben. Schulabsolventen und Auszubildende sollen von der Ausstellung „Handmade in Germany“ inspiriert werden und erkennen, welche persönlichen Chancen sich durch die Ausübung eines Handwerksberufs der in der Ausstellung präsentierten Branchen und Gewerke ergeben können. In der Qualitätsproduktion der Manufakturen stehen die Qualität der Arbeit und die Vervollkommnung der eigenen Fähigkeiten im Mittelpunkt – Werte, aus denen sich, neben dem Interesse für die jeweiligen Inhalte der Berufe, auch persönliche Erfüllung und Selbstbewusstsein ziehen lassen. Die Ausstellung will damit nicht nur Absolventen in Deutschland begeistern, sondern auch an den jeweiligen internationalen Stationen der Tour jungen Menschen die Möglichkeit bieten, mit renommierten Unternehmen und Manufakturen in Kontakt zu kommen und Karrierewege im persönlichen Dialog kennenzulernen.

Kooperationen

Die Ausstellung ist eine Chance zur Förderung eines fachlichen, branchenübergreifenden Erfahrungsaustauschs. Im Rahmen der Ausstellung und der parallelen Veranstaltungen kann eine intensive Vernetzung und Kooperation zwischen deutschen und internationalen Manufaktur-Produzenten, Designern, Vermittlern und Wissenschaftlern erfolgen. Die Ausstellung bietet den Anlass, die jeweilige Kultur des Partnerlandes kennenzulernen und über den Weg der Entdeckung bestimmter Themen, Gewerke oder Künste in einen regen Gedankenaustausch zu treten. Hierzu zählen auch die Zusammenführung von Designern und Design-Netzwerken, die Stärkung von interkulturellen Vermittlungs- und Managementkapazitäten bei Vertriebspartnern und die Anbindung an lokale Institutionen des jeweiligen Gastlandes.

Initiiert und getragen wird die Tourneeausstellung von der Stiftung Direktorenhaus, die von den Kuratoren Pascal Johanssen und Katja Kleiss geleitet wird. Das Direktorenhaus, im Zentrum Berlins gelegen, widmet sich in Ausstellungen der zeitgenössischen angewandten Kunst. Zu sehen sind in regelmäßigen Präsentationen Ausschnitte aus der facettenreichen Designsammlung internationaler Designer und Kunsthandwerker der Gegenwart.

Weitere Informationen finden sie hier: Handmade in Germany
den nächsten Ausstellungsort finden Sie hier: Nächste Ausstellung

Eindrücke aus Moskau